Anker Powerbank Rückruf – Was Sie wissen müssen

Sicherheit steht an erster Stelle. Hier erfahren Sie alles Wichtige über den Rückruf der PowerCore 10000 A1263, welche Risiken bestehen, wie Sie betroffenes Zubehör identifizieren und was Sie mit Ihrer Powerbank tun sollten. Zusätzlich beleuchten wir die Hintergründe von Akkusicherheit und geben Tipps für den sicheren Umgang mit tragbaren Energiespeichern.

Bild einer Powerbank

Warum wurden Anker Powerbanks zurückgerufen?

Am 12. Juni 2025 gab die US-Verbraucherschutzbehörde Consumer Product Safety Commission (CPSC) gemeinsam mit Anker einen groß angelegten Rückruf der PowerCore 10000 Powerbanks mit der Modellnummer A1263 bekannt. Es handelt sich um die Versionen mit 37 Wh Kapazität, die zwischen Juni 2016 und Dezember 2022 verkauft wurden. Grund des Rückrufs ist eine erhöhte Brand- und Verbrennungsgefahr: In Einzelfällen überhitzten die verbauten Lithium‑Ion‑Zellen, was zu Feuer und Explosionen führte. Die CPSC listet insgesamt 19 Zwischenfälle, darunter zwei Verletzungen und elf Sachschäden.

Betroffen sind ca. 1 158 000 Powerbanks, die über verschiedene Handelsplattformen, darunter Amazon, eBay, und den Direktverkauf von Anker vertrieben wurden. Die Geräte sind schwarz und rechteckig mit abgerundeten Kanten und tragen die Aufschrift “Anker PowerCore 10000”. Auf der Unterseite ist die Modellnummer “A1263” vermerkt. Nutzer sollen ihre Powerbanks umgehend außer Betrieb nehmen und nicht weiter verwenden.

Anker selbst reagierte umgehend und bot betroffenen Kunden einen kostenlosen Austausch sowie eine sichere Entsorgung an. Die Hintergründe des Fehlers liegen wahrscheinlich in einem Fertigungsproblem einzelner Zellchargen oder einer unzureichenden Schutzschaltung. Lithium‑Ion‑Akkus sind empfindlich gegenüber Überladung, Tiefentladung und extremen Temperaturen. Wenn die integrierte Schutzschaltung nicht korrekt funktioniert, kann es zum “Thermal Runaway” kommen, einem thermischen Durchgehen, das explosionsartige Gasausdehnungen und Brände verursacht. Auch wenn solche Ereignisse selten sind, geht die Sicherheit vor – daher der Rückruf.

Wie identifiziere ich eine betroffene Powerbank?

Betroffene Powerbanks lassen sich anhand der Modellnummer, des Produktionszeitraums und des Designs identifizieren. Prüfen Sie zunächst die Unterseite Ihrer Powerbank: Dort sind die Modellnummer (A1263) und technische Daten wie Kapazität und Eingang/Ausgang abgedruckt. Wenn Ihr Gerät die Modellnummer A1263 trägt, fällt es grundsätzlich unter die Rückrufaktion. Zusätzlich können Sie anhand der Seriennummer prüfen, ob Ihr Produkt in den Produktionszeitraum zwischen Juni 2016 und Dezember 2022 fällt. Die Seriennummer befindet sich auf der Originalverpackung oder im Kaufbeleg.

Optisch erkennen Sie die PowerCore 10000 A1263 daran, dass sie eine matte schwarze Kunststoffoberfläche und eine LED‑Batteriestandsanzeige besitzt. Die Maße betragen etwa 92 × 60 × 22 mm. Das Gerät verfügt über einen USB‑A‑Ausgang und einen Micro‑USB‑Eingang. Spätere Generationen, die nicht vom Rückruf betroffen sind, besitzen oft zusätzliche USB‑C‑Ports oder eine andere Oberflächenstruktur. Wenn Sie unsicher sind, können Sie auf der offiziellen Website von Anker anhand Ihrer Seriennummer prüfen, ob Ihre Powerbank betroffen ist.

Was soll ich tun, wenn meine Powerbank betroffen ist?

Sollten Sie eine betroffene Powerbank besitzen, befolgen Sie bitte folgende Schritte, um sich und andere zu schützen:

Halten Sie sich an die Anleitung, um Unfälle zu vermeiden. Wenn Ihre Powerbank sich erwärmt, verfärbt oder verformt hat, transportieren Sie sie nicht mehr in der Tasche. Legen Sie sie auf einen feuerfesten Untergrund und decken Sie sie im Notfall mit Sand oder einer Löschdecke ab. Vermeiden Sie Wasser, da Lithium mit Wasser reagiert.

Verstehen, warum Batterien gefährlich werden können

Lithium‑Ion‑Batterien sind wahre Energiewunder: Auf kleinem Raum speichern sie große Energiemengen und versorgen unsere Smartphones, Laptops und Powerbanks. Der Kern besteht aus einer Anode, einer Kathode und einem flüssigen Elektrolyten. Beim Laden bewegen sich Lithium‑Ionen von der Kathode zur Anode und lagern sich dort ein. Beim Entladen fließen sie zurück und liefern elektrische Energie. Wenn jedoch der Separator, der die Elektroden trennt, beschädigt wird oder das Lade‑/Entlademanagement versagt, können die Zellen überhitzen. Dann tritt der sogenannte “Thermal Runaway” ein: Die Temperatur steigt rapide an, der Elektrolyt verdampft, es entsteht Gas und der Druck im Gehäuse steigt. Platzt das Gehäuse, reagiert das Lithium mit Sauerstoff – eine Entzündung ist die Folge.

Um solche Szenarien zu vermeiden, sind Powerbanks mit Schutzschaltungen ausgestattet: Sie überwachen Spannung, Strom und Temperatur. Ein Überlast-, Kurzschluss- und Überhitzungsschutz schaltet das Gerät ab, bevor gefährliche Werte erreicht werden. Dennoch können Fertigungsfehler, unsachgemäßer Gebrauch oder physische Beschädigungen zu Problemen führen. Häufige Ursachen für Brände sind übermäßige Hitze (z. B. durch Sonneneinstrahlung), mechanische Deformation (z. B. durch Herunterfallen) oder das Laden mit nicht kompatiblen Netzteilen. Auch billige No-Name-Produkte verfügen oft über unzureichende Schutzmechanismen.

Powerbanks wie die von Anker enthalten hochwertige Zellen und intelligente Schaltungen. Der Rückruf zeigt jedoch, dass auch bei etablierten Herstellern Fehler passieren können. Wichtig ist, dass solche Vorfälle transparent kommuniziert werden und Kunden umfassend informiert werden. Dank der CPSC und der schnellen Reaktion von Anker konnten potenziell gefährliche Geräte vom Markt genommen und ersetzt werden. Dies schützt nicht nur Verbraucher, sondern stärkt auch das Vertrauen in Sicherheitsprozesse.

Sicherer Umgang mit Powerbanks im Alltag

Damit Sie Ihre Powerbank sicher verwenden und die Lebensdauer verlängern, sollten Sie einige Grundregeln beachten. Erstens: Laden Sie die Powerbank nicht bei extremen Temperaturen. Ideal sind Bereiche zwischen 10 °C und 30 °C. Lassen Sie sie nicht im heißen Auto liegen und vermeiden Sie das Aufladen in praller Sonne. Zweitens: Nutzen Sie nur originale oder zertifizierte Ladegeräte. Billige Netzteile können Spannungsschwankungen verursachen. Drittens: Lagern Sie die Powerbank bei längerer Nichtnutzung mit 50 % Ladung. Dies reduziert den Alterungsprozess der Zellen.

Vermeiden Sie Stöße und lassen Sie das Gerät nicht fallen. Ein beschädigtes Gehäuse kann den Separator verletzen und einen Kurzschluss verursachen. Prüfen Sie regelmäßig, ob das Gehäuse verformt ist oder sich Flüssigkeit austritt. Wenn die Powerbank ungewöhnlich heiß wird oder einen chemischen Geruch entwickelt, trennen Sie sie sofort vom Netz und entsorgen Sie sie sachgerecht. Für Flüge gelten besondere Regeln: In der EU dürfen Powerbanks im Handgepäck mitgeführt werden, wenn sie eine Kapazität von 100 Wh nicht überschreiten. Die betroffene PowerCore 10000 lag mit 37 Wh unter dieser Grenze, doch Sie müssen sie in Zukunft durch ein sicheres Modell ersetzen.

Denken Sie auch daran, dass Powerbanks nicht unbegrenzt haltbar sind. Nach 500 bis 1000 Ladezyklen verlieren Lithium‑Ion‑Zellen an Kapazität. Setzen Sie Ihre Powerbank nicht täglich dem tiefen Entladen aus – das strapaziert die Zellen. Laden Sie idealerweise zwischen 20 % und 80 %, um die Lebensdauer zu erhöhen. Einige Hersteller bieten Powerbanks mit LiFePO₄‑Zellen an, die deutlich langlebiger sind. Wer maximale Sicherheit möchte, kann auf Modelle mit Schutzzertifikaten wie UL 2054 oder IEC 62133 achten.

Rechtliche Situation und Verantwortung des Herstellers

Rückrufe unterliegen strengen rechtlichen Vorgaben. In den USA koordiniert die CPSC solche Aktionen, in Europa übernimmt diese Aufgabe die Marktüberwachungsbehörde und das RAPEX‑System. Hersteller müssen gefährliche Produkte melden und zurückrufen, wenn eine ernsthafte Gefahr besteht. Sie sind verpflichtet, Betroffene zu benachrichtigen und einen Ersatz oder eine Rückerstattung anzubieten. Auch Importeure und Händler sind in der Pflicht, die Sicherheit der angebotenen Waren zu prüfen.

Für Kunden bedeutet das, dass sie im Falle eines Rückrufs Anspruch auf kostenlosen Ersatz haben. Sie müssen sich lediglich registrieren und das defekte Produkt nachweisen. Anker hat in diesem Fall deutlich gemacht, dass Sicherheit höchste Priorität hat, und einen unkomplizierten Austausch organisiert. Die Kosten für Rückversand und Entsorgung trägt dabei der Hersteller.

In Zukunft sollten Käufer darauf achten, dass ihre Elektronik von vertrauenswürdigen Marken stammt und über entsprechende Sicherheitszertifikate verfügt. Achten Sie beim Kauf auf CE‑ oder FCC‑Kennzeichen, UL‑Zertifikate und geprüfte Qualitätssiegel. Dies ist besonders wichtig bei Powerbanks, da unsichere Produkte ein erhebliches Risiko darstellen. Prüfen Sie regelmäßig die Website des Herstellers oder Sicherheitsbehörden auf Rückrufe. Im Zweifel können Sie den Kundendienst kontaktieren und die Seriennummer überprüfen lassen.

Fazit

Der Rückruf der Anker PowerCore 10000 (A1263) zeigt, wie wichtig Sicherheit und Transparenz bei Akkuprodukten sind. Auch wenn die Zahl der Vorfälle im Verhältnis zur verkauften Stückzahl gering ist, dürfen potenzielle Gefahren nicht unterschätzt werden. Wer betroffen ist, sollte die Hinweise befolgen, das Gerät deaktivieren und sich um Ersatz kümmern. Der Vorfall bietet zudem Anlass, den eigenen Umgang mit Powerbanks zu überdenken: Verwenden Sie nur hochwertige Produkte, achten Sie auf passende Ladegeräte und gehen Sie sorgsam mit den Energiespeichern um. So können Sie die Vorteile mobiler Energie sicher genießen.

Vorbeugende Maßnahmen und Alternativen

Wer auf der Suche nach einer neuen Powerbank ist, kann aus einer Vielzahl moderner Modelle wählen. Viele Hersteller, darunter auch Anker, setzen mittlerweile auf sicherere LiFePO₄‑Zellen, die eine geringere Brandgefahr und eine deutlich längere Lebensdauer bieten. Achten Sie beim Kauf auf Überladungs‑ und Kurzschlussschutz, Temperaturüberwachung und zertifizierte Ladeelektronik. Moderne Powerbanks verfügen zudem über USB‑C Power Delivery (PD), sodass Sie Smartphones, Tablets und sogar Laptops schnell aufladen können.

Überlegen Sie auch, ob eine modulare Lösung sinnvoll ist. Einige Hersteller bieten austauschbare Akkupacks, die bei einem Defekt einzeln ersetzt werden können. Damit reduzieren Sie Müll und sparen Kosten. Wenn Sie unterwegs sind, kann eine Powerbank mit integrierten Solarpaneelen oder die Kombination mit einem separaten Solarpanel sinnvoll sein. So laden Sie umweltfreundlich nach, ohne eine Steckdose zu benötigen.

Zukunft der Batteriesicherheit

Die Forschung arbeitet daran, Batterien noch sicherer zu machen. Neue Technologien wie Festkörperakkus könnten das Risiko eines Thermal Runaway drastisch reduzieren, da sie auf feste Elektrolyte setzen, die nicht entflammbar sind. Auch Silizium‑Anoden und Natrium‑Ion‑Batterien werden als mögliche Alternativen untersucht, um höhere Energiedichten bei erhöhter Sicherheit zu bieten.

Bis diese Technologien marktreif sind, liegt es an Herstellern und Verbrauchern, verantwortungsvoll mit bestehenden Lithium‑Ion‑Akkus umzugehen. Regelmäßige Überprüfungen, sorgfältige Verarbeitung und unabhängige Zertifizierungen tragen dazu bei, die Zahl gefährlicher Zwischenfälle gering zu halten. Als Nutzer können Sie durch gewissenhafte Auswahl, richtige Lagerung und sachgerechten Umgang viel zur Sicherheit beitragen.

Denken Sie außerdem daran, bei Fragen oder Unsicherheiten den Kundendienst des Herstellers zu kontaktieren. Anker stellt umfangreiche Informationen bereit und unterstützt Nutzer beim Rückrufprozess. Sollten neue Warnungen oder Produktupdates erscheinen, informieren wir auf unserer Website darüber. Bleiben Sie wachsam, lesen Sie Bedienungsanleitungen sorgfältig und folgen Sie den Empfehlungen der Sicherheitsbehörden. So sorgen Sie nicht nur für Ihre eigene Sicherheit, sondern auch für die Ihrer Mitmenschen. Ein bewusster Umgang mit Akkus und die Aufmerksamkeit für Sicherheitsmeldungen schützen langfristig Mensch und Umwelt.

Quellen