Anker Solar: Balkonkraftwerke & Speicherlösungen

Balkonkraftwerke sind die einfachste Möglichkeit, eigenen Solarstrom zu produzieren. Anker bietet mit der SOLIX‑Reihe modulare Systeme, die effizient, erweiterbar und einfach zu installieren sind. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die Solarbank 2, die neuen Pro‑Modelle, Erweiterungsbatterien und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Balkon‑PV in Deutschland.

Abstrakte Illustration von Solarpanels

Warum Balkonkraftwerke?

Ein Balkonkraftwerk besteht aus wenigen Solarpanels, einem Mikrowechselrichter und optional einem Batteriespeicher. Es lässt sich ohne großes Dach montieren – etwa am Balkon, an einer Fassade, im Garten oder auf dem Flachdach. Durch den vergleichsweise geringen Investitionsaufwand sind solche Systeme ideal für Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümer, die keinen Platz für klassische Dachanlagen haben. Zudem entfallen viele bürokratische Hürden, weil die Systeme als Kleinanlagen gelten.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie senken Ihre Stromkosten, werden unabhängiger vom Netz und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Laut Anker kann eine 2 kW‑Anlage mit Speicher jährlich bis zu 902 € an Stromkosten sparen und den CO₂‑Ausstoß um über 2 200 kg verringern. Wichtig ist dabei, so viel wie möglich des erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen, denn nur dann amortisiert sich die Anlage besonders schnell. Durch die Kombination mit einem Speicher steigt der Eigenverbrauch laut Experten von rund 40 % auf bis zu 97 %.

Anker SOLIX Solarbank 2: AC vs. Pro

Anker bietet derzeit zwei Varianten der Solarbank 2 an: die Solarbank 2 AC und die Solarbank 2 Pro. Beide haben eine Grundkapazität von 1,6 kWh und können durch Erweiterungsbatterien auf bis zu 9,6 kWh ausgebaut werden. Dennoch gibt es wichtige Unterschiede – insbesondere bei der Einspeisung und beim Anschluss zusätzlicher Solarmodule.

Die Solarbank 2 AC ist für Nutzer gedacht, die bereits ein Balkonkraftwerk besitzen. Sie wird AC‑gekoppelt, d. h. die Solarmodule speisen zunächst über einen Wechselrichter ins Hausnetz ein, und die Solarbank lädt sich daraus auf. Das Gerät bietet einen kontinuierlichen Ausgang von 800 W, kann bei Stromausfällen jedoch bis zu 1 200 W an eine Notstrom‑Steckdose liefern. Sie verfügt über zwei integrierte MPPT‑Regler für zusätzlichen Solarinput: Bis zu 1 200 W an DC‑Leistung können direkt angeschlossen werden. Für die meisten Haushalte reicht dies vollkommen aus, um die Batterie schnell zu laden.

Die Solarbank 2 Pro geht einen Schritt weiter und setzt voll auf die 4 MPPT‑Technologie: Vier Eingänge à 600 W sorgen dafür, dass bis zu 2 400 W an Solarmodulleistung verarbeitet werden können. Dies macht die Anlage besonders effizient, weil die MPPT‑Regler bei unterschiedlicher Einstrahlung (z. B. Ost‑/West‑Ausrichtung) optimal arbeiten. Außerdem bietet die Pro‑Variante eine integrierte Notstromversorgung mit 1 000 W Schuko‑Steckdose sowie die Option, direkt solar zu laden. Laut Tests arbeitet die Pro‑Version sehr effizient, hält 6 000 Ladezyklen durch und kommt mit integrierter Heizfunktion für niedrige Temperaturen.

Beide Varianten sind modular aufgebaut und lassen sich über die separat erhältlichen Erweiterungsbatterien (BP1600 oder BP2700) auf bis zu sechs Module stapeln. Das resultiert in maximal 9,6 kWh für das AC‑Modell bzw. 16,1 kWh für die Pro‑Variante mit BP2700 Erweiterungsakkus. Dank der LiFePO₄‑Zellen verspricht der Hersteller eine Lebensdauer von 10 Jahren mit mindestens 70 % Restkapazität.

Vergleich AC vs. Pro

Merkmal Solarbank 2 AC Solarbank 2 Pro
Grundkapazität 1,6 kWh, erweiterbar auf 9,6 kWh 1,6 kWh, erweiterbar auf 16,1 kWh (mit BP2700)
AC‑Ausgang 800 W (Netz), 1 200 W (Notstrom) 800 W (Netz), 1 000 W Schuko‑Steckdose
DC‑Eingang 2 MPPT à 600 W (1 200 W) 4 MPPT à 600 W (2 400 W)
Notstromfunktion Ja, 1 200 W off‑grid Ausgang Ja, Schuko‑Steckdose mit 1 000 W
Integrierte Heizung Nein Ja, ermöglicht Laden bei –20 °C
App‑Anbindung Wi‑Fi und Bluetooth, kompatibel mit Smart Meter Wi‑Fi und Bluetooth, kompatibel mit Smart Meter
Preis (UVP) ca. 899 € (Basismodell) ca. 1 059 €–1 199 € je nach Ausstattung

Die Wahl zwischen AC und Pro hängt von den individuellen Anforderungen ab. Wer bereits Solarpanels und einen Wechselrichter besitzt, für den bietet die AC‑Variante eine kostengünstige Möglichkeit, den Eigenverbrauch zu steigern. Wer hingegen neu in das Thema einsteigt und eine All‑in‑One‑Lösung sucht, die direkt mit Solarmodulen verbunden werden kann und maximale Leistung bietet, ist mit der Pro‑Version besser beraten.

Erweiterungsbatterien: BP1600 & BP2700

Ein großer Vorteil der SOLIX‑Reihe ist die modulare Erweiterbarkeit. Neben der Grundbatterie können zusätzliche Module hinzugefügt werden. Dabei unterscheidet Anker zwischen zwei Erweiterungsakkus: BP1600 mit 1,6 kWh und BP2700 mit 2,7 kWh Kapazität.

Der BP1600 lässt sich bis zu fünfmal stapeln und erweitert die Solarbank 2 AC auf maximal 9,6 kWh. Er nutzt LiFePO₄‑Zellen, ist IP65 geschützt und verfügt über 6 000 Ladezyklen. Im Lieferumfang enthalten sind Wandhalterungen, Kabel und eine Anleitung. Laut Herstellerspezifikation wiegt der Akku rund 22 kg und misst 460 × 249 × 254 mm.

Der BP2700 ist die leistungsstärkere Erweiterung und fasst 2,7 kWh. Er wurde gemeinsam mit der Solarbank 3 Pro eingeführt und lässt sich bis zu fünfmal stapeln, wodurch eine Gesamtkapazität von 16,1 kWh entsteht. Wie beim kleineren Akku setzt Anker auf LiFePO₄ Zellen mit 6 000 Zyklen und bietet eine wetterfeste IP65‑Gehäuse. Neben der höheren Kapazität ist der 2700er Akku auch abwärtskompatibel zur Solarbank 2 Pro, sodass bestehende Systeme problemlos erweitert werden können.

Effizienz, MPPT & Energiemanagement

Eine der wichtigsten Kennzahlen in der Photovoltaik ist die Effizienz. Anker setzt auf PERC‑Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 23 %, was laut Hersteller zehn Prozent mehr Leistung im Vergleich zu herkömmlichen Modulen bedeutet. Diese hocheffizienten Zellen sorgen dafür, dass auch bei schlechter Sonneneinstrahlung oder hohen Temperaturen ausreichend Strom produziert wird.

Ein weiterer Faktor ist das Maximum Power Point Tracking (MPPT). Die Solarbank 2 Pro verfügt über vier MPPT‑Controller, die unabhängig voneinander arbeiten und den optimalen Arbeitspunkt der Solarmodule kontinuierlich nachführen. Dadurch können Module unterschiedlicher Ausrichtung oder Verschattungen effizient genutzt werden. Die AC‑Variante bietet zwei MPPT‑Regler mit jeweils 600 W, sodass auch hier bis zu 1 200 W DC‑Leistung direkt eingespeist werden können.

Zur Optimierung des Energieverbrauchs stehen in der App verschiedene Betriebsmodi zur Wahl. Im „Eigennutzungsmodus“ wird der Strom priorisiert für den Haushalt bereitgestellt, bevor ein Überschuss gespeichert wird. Im „Netzunabhängig“- oder „Back‑Up“-Modus wird die Batterie gezielt für Notfälle geladen und hält immer eine Reserve bereit. Der „Hybridmodus“ kombiniert beide Ansätze und regelt die Lade‑Entladeprozesse automatisch anhand des aktuellen Bedarfs.

Wirtschaftlichkeit und Förderung

Die Anschaffungskosten für ein Anker‑Balkonkraftwerk liegen zwischen rund 1 000 € für das Basisset und über 3 000 €, wenn mehrere Erweiterungsakkus und zusätzliche Solarmodule genutzt werden. Dennoch amortisiert sich die Investition meist innerhalb von 4 bis 7 Jahren, abhängig von Ihrem Stromverbrauch, der Ausrichtung der Module und den Strompreisen. In unserem Beispiel mit einer Solarbank 3 Pro, 8 × 500 W Modulen und fünf Erweiterungsakkus beträgt die jährliche Ersparnis laut Anker bis zu 1 566 €.

Viele Städte und Gemeinden fördern Balkonkraftwerke mit Zuschüssen zwischen 100 € und 750 €. Darüber hinaus wurde in Deutschland die Mehrwertsteuer für Photovoltaikanlagen bis 30 kW auf 0 % gesetzt. Die Kombination aus günstiger Anschaffung und hohen Strompreisen macht solche Systeme besonders attraktiv. Informieren Sie sich bei Ihrer Kommune über mögliche Förderprogramme; Anker selbst bietet auf seiner Website einen Überblick über regionale Förderungen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland

In Deutschland unterliegen Balkonkraftwerke gewissen Regularien. Ab 2024 dürfen die Anlagen bis zu 800 W Wechselrichterleistung ins Netz einspeisen. Eine Obergrenze für die Speicherkapazität existiert derzeit nicht. Es ist jedoch Pflicht, Ihre Anlage im Marktstammdatenregister (MaStR) anzumelden und den Netzbetreiber zu informieren. Diese Anmeldung ist kostenlos und kann online erfolgen.

Wichtiger Hinweis: Der Anker SOLIX Smart Meter ist aktuell nur mit jeweils einer Solarbank 2 oder 3 kompatibel. Pro Solarbank wird ein eigener Smart Meter benötigt, eine Mehrfachnutzung ist nicht vorgesehen. Zudem sind die Geräte nicht mit Mikrowechselrichtern anderer Hersteller kompatibel.

Fazit: Lohnt sich Anker Solar?

Anker hat sich in kurzer Zeit als ernstzunehmender Anbieter von Balkonkraftwerken und Speicherlösungen etabliert. Mit der Solarbank 2 präsentiert das Unternehmen ein flexibles System, das sowohl Einsteiger als auch ambitionierte Anwender überzeugt. Die Möglichkeit, bis zu 2 400 W Solarpanels direkt anzuschließen, die Integration eines Smart Meters und die modulare Erweiterbarkeit auf über 9 kWh bzw. 16 kWh machen die Systeme zukunftssicher. Hinzu kommt die langlebige LiFePO₄‑Technologie mit 10 Jahren Garantie.

Wer vor allem eine einfache Nachrüstung sucht, ist mit der Solarbank 2 AC gut bedient. Nutzer, die maximale Leistung und eine All‑in‑One‑Lösung wünschen, greifen zur Solarbank 2 Pro. Durch die verschiedenen Erweiterungsakkus lässt sich die Kapazität bedarfsgerecht skalieren. Unabhängig vom Modell gilt: Eine ausführliche Planung, Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben und gegebenenfalls die Beauftragung eines Elektrikers sind entscheidend für den sicheren und effizienten Betrieb Ihres Balkonkraftwerks.

Quellen

Dieser Artikel basiert auf Informationen von offiziellen Produktseiten, Händlerbeschreibungen und Testberichten. Wesentliche Daten stammen aus dem technischen Datenblatt der Anker Solarbank 2 E1600 AC, dem Testbericht zur Solarbank 2 Pro sowie den FAQ und gesetzlichen Hinweisen des Anker‑Portals. Ergänzende Zahlen zu Einsparungen und Wirkungsgraden werden direkt von Anker angegeben. Nutzen Sie diese Quellen für weiterführende Recherchen.